Pflegereform: Warum ambulante Pflege endlich Priorität braucht
Die Notwendigkeit einer Pflegereform und die dringende Priorität der ambulanten Pflege wurde jüngst von Anne-Kathrin Klemm, der Vorständin der BKK, stark hervorgehoben. In diesem Blog-Beitrag werfen wir einen genaueren Blick auf die Forderungen von Klemm und den Betriebskrankenkassen bezüglich der Pflegepolitik der Bundesregierung.
Pflegereform: Warum die ambulante Pflege endlich mehr Priorität braucht
Eine Änderung im Pflegepolitik-Kurs
Die BKK und ihre Vertreterin Anne-Kathrin Klemm haben eine Umorientierung in der Pflegepolitik gefordert. Die ambulante Pflege muss demnach stärker in den Mittelpunkt rücken. Der BKK-Dachverband appelliert deshalb an die Bundesregierung, bei zukünftigen Reformen sechsmal so viel Geld in die ambulante Pflege zu investieren wie in die stationäre Versorgung.
Status Quo der Pflege in Deutschland
Nach Angaben des BKK-Dachverbands werden 84 Prozent der rund 5,2 Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland von den eigenen Angehörigen und Pflegediensten zu Hause versorgt. Im Kontrast dazu werden nur 13,4 Prozent in Pflegeheimen betreut. Trotz dieser Werte wird die ambulante Pflege im Vergleich zur stationären Versorgung finanziell deutlich unterrepräsentiert: Ambulant gepflegte Menschen erhalten lediglich 1,3-mal so hohe Leistungen aus der Pflegeversicherung wie stationär Betreute.
Kollaps der stationären Versorgung: Ein Warnsignal
Klemm betont, dass es nicht darum geht, die ambulante gegen die stationäre Pflege auszuspielen. Das Problem liegt eher darin, dass überwiegend weibliche Familienangehörige die Pflegeversorgung in Deutschland sicherstellen, jedoch in Reformen schlecht repräsentiert sind und oft mit Benachteiligungen im Berufsleben und in der Rente konfrontiert sind. Klemm warnt, dass, wenn die ambulante Versorgung wegfiele, es einem Kollaps in der stationären Versorgung gleichkommen würde.
Forderungen des BKK-Dachverbands
Der BKK-Dachverband bringt einige Vorschläge zur Verbesserung der aktuellen Pflegesituation in Deutschland ein. Dazu gehören unter anderem die Einführung eines Pflegelohns für Angehörige, eine Vereinfachung der ambulanten Leistungen und bedarfsdeckende Entlastungsangebote. Aktuell können nur 3,5 Prozent aller Pflegebedürftigen in den Sommermonaten einen Platz für Kurzzeitpflege in Anspruch nehmen, was bedeutet, dass die meisten Angehörigen keine Pause von der Pflege machen können.
Für weiterführtende Informationen zu diesem Thema verweise ich Sie gerne auf das BKK-Positionspapier, welches Sie herunterladen können. Es gibt einen detaillierteren Einblick in die Forderungen des BKK-Dachverbands und die Hintergründe zur aktuellen Pflegesituation in Deutschland.
Sämtliche hier erwähnten Informationen wurden dem Artikel auf altenheim.net entnommen.