Tiergestützte Pflege: Zukunft von Senioren auf dem Bauernhof?
Es ist eine Tatsache, dass sich beide Sektoren – Landwirtschaft und Pflege – momentan in einer Krise befinden. Das Schwierige bei der Landwirtschaft ist, dass Bauern immer mehr Fläche mit immer weniger Ertrag bewirtschaften müssen. Dazu kommen die gesetzlichen Auflagen und die Herausforderungen des Klimawandels wie Trockenheit und Starkregen. Auf der anderen Seite, haben wir eine Pflegesituation, die mit immer weniger Personal immer mehr Menschen versorgen, bis zur Überlastung, muss. Aber was wäre, wenn es einen Ort gäbe, an dem diese beiden Welten aufeinandertreffen und sich gegenseitig bereichern könnten? Der Pflegebauernhof in Marienthal im Westerwald könnte der Ort sein, an dem diese scheinbar unzusammenhängenden Welten harmonisch zusammen leben und arbeiten können.
Tiergestützte Pflege: Die Zukunft von Senioren auf dem Bauernhof?
„Viehstall statt Pflegeheim: Mit Alpaka, Huhn und Schwein zu neuem Lebensmut“ – Ein interessanter Titel, nicht wahr? Der Viehstall als Pflegeheim zeigt, wie Senioren trotz Demenz oder körperlicher Beschwerden auf dem Bauernhof ihren Lebensabend verbringen.
Horst H, der Stadtmensch wird Bauer
Horst H., dessen Leben sich bis zum Ruhestand in der Stadt abgespielt hatte, hat eine besondere Beziehung zu Alpakas aufgebaut und sich in seine neue Umgebung integriert. Der 84-jährige Stadtmensch hat die Stadtbetriebsamkeit gegen die Ruhe eines Bauernhofes im Westerwald eingetauscht. Es mag für ihn anfangs schwierig gewesen sein, sich an die Stille zu gewöhnen, aber mittlerweile ist der Bauernhof sein letztes Zuhause. Die Alpakas sind seine neuen Freunde und zugleich Teil einer tiergestützten Therapie für Senioren.
Landwirtschaft trifft auf Pflege
Horst H. steht stellvertretend für viele andere ältere Menschen, die ihren Lebensabend auf einem Pflegebauernhof verbringen. Sie kümmern sich um Tiere, helfen bei der Bewirtschaftung des Hofs und integrieren sich in das Gemeinschaftsleben. Eine Verbindung von Landwirtschaft und Pflege, die nicht nur für die Senioren, sondern auch für die Bauern und das Pflegepersonal neue Möglichkeiten bietet.
Die Zukunft: Tiergestützte Pflege
Die Nutzung solcher Pflegebauernhöfe könnte eine Lösung für die momentane Krise in der Landwirtschaft und Pflege bieten. Die Senioren bringen ihr Wissen und ihre Erfahrung ein, kümmern sich um die Tiere und helfen auf dem Bauernhof, während das Pflegepersonal für ihre gesundheitlichen Bedürfnisse sorgt. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten: Die Senioren führen ein aktives und erfülltes Leben, die Bauern können ihren Hof weiterführen und das Pflegepersonal hat eine weniger stressige Arbeitsumgebung.
Fazit
Hort H.’s Geschichte zeigt, dass Pflegebauernhöfe eine mögliche Lösung für die derzeitige Krise in der Pflege- und Landwirtschaft sind. Durch die Verbindung von Landwirtschaft und Pflege sowie die Einbeziehung von Senioren in das Alltagsleben auf dem Bauernhof, können sowohl die Pflegebedürftigen als auch die Landwirte profitieren. Der Pflegehof im Westerwald zeigt, dass ein solches Modell auch in anderen Regionen umsetzbar wäre.
Weitere Informationen zur tiergestützten Pflege und den Erfahrungen auf dem Pflegebauernhof finden Sie hier.