Pflege: Warum Frauen im Osten am meisten Zeit opfern
Pflege: Warum Frauen im Osten am meisten Zeit opfern
Das Hegen und Pflegen der Angehörigen zu Hause ist eine bedeutende, jedoch oft unterschätzte Aufgabe, die innerhalb der Familie wahrgenommen wird. Erstaunliche Daten einer aktuellen Zeitverwendungserhebung werfen nun ein Schlaglicht auf dieses gar nicht so seltene soziale Phänomen und vor allem auf die Rolle, die Frauen in dieser Hinsicht spielen.
Pflege zu Hause: Ein kritischer Faktor im Sozialgefüge
Laut Statistischem Landesamt Sachsen-Anhalt betreuen etwa 1,9 Prozent der Menschen über 18 Jahre in den ostdeutschen Bundesländern und Berlin erwachsene Haushaltsmitglieder. Diese Pflegeaufgaben beanspruchen durchschnittlich etwa eine Stunde und neun Minuten pro Tag. Stark im Kontrast steht die bundesweite Pflegequote, welche mit 1,6 Prozent etwas niedriger ausfällt.
Die in die Untersuchung einbezogenen Tätigkeiten beschränken sich auf körperliche und andere Formen der Unterstützung für ältere, kranke und pflegebedürftige Erwachsene im Haushalt. Hauswirtschaftliche Tätigkeiten wie Kochen oder Putzen sind hier nicht einbezogen.
Pflegende Frauen in Deutschland: Eine Rolle, die in ihren sozialen Auswirkungen zählt
Die Zeitverwendungserhebung verdeutlichte auch das Geschlechterungleichgewicht bei der Pflege zu Hause. Laut der Erhebung sind es vorwiegend weibliche Angehörige, die diese Aufgabe übernehmen. Der Anteil der Pflegenden Frauen liegt mit 2,4 Prozent deutlich über dem der Männer (1,4 Prozent).
Pflegende Frauen verbringen durchschnittlich eine Stunde und zwölf Minuten pro Tag mit Pflegeaufgaben, während es bei Männern eine Stunde und vier Minuten sind. Dieser Geschlechterunterschied wird noch deutlicher, wenn man ihn mit der allgemeinen Bevölkerungsstatistik der ostdeutschen Bundesländer und Berlins (2100 von 9800 Haushalten in der Studie waren von dort) in Bezug setzt.
Pflegequote: Ostdeutschland im Fokus
Die Auswertung der Daten spiegelt eine interessante Geographie der Pflege in Deutschland wider. Mit einer Pflegequote von 1,9 Prozent für die Bevölkerung über 18 Jahre schneiden die ostdeutschen Bundesländer und Berlin höher ab als der bundesweite Schnitt von 1,6 Prozent. Dabei spielt nicht nur die geographische Verteilung eine Rolle, sondern auch das Geschlecht der Pflegepersonen.
Schlussgedanken
Die Pflege zu Hause spielt in Deutschland eine immer wichtigere Rolle, dies zeigt die neue Studie eindrucksvoll auf. Diese Arbeit wird mehrheitlich von Frauen getragen, insbesondere in den ostdeutschen Bundesländern und Berlin. Das wirft nicht nur Fragen hinsichtlich der Geschlechterrollen auf, sondern auch in Bezug auf die anhaltenden regionalen Unterschiede in der Pflegeverteilung. Ein besserer Einblick in diese Dynamiken kann zu effektiveren sozialen und politischen Strategien führen, um das Wohlbefinden der Pflegenden zu verbessern und die Pflege insgesamt gerechter zu gestalten.
Die komplette Studie und weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der Zeit.