Explodierende Pflegeheimkosten: Wer zahlt die steigenden Gebühren?
Explodierende Pflegeheimkosten: Wer zahlt die steigenden Gebühren?
In den letzten Jahren haben wir einen steten Anstieg der Kosten für Pflegeheime gesehen. Diese Entwicklung stellt pflegebedürftige Personen und deren Angehörige vor große finanzielle Herausforderungen. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir das Thema Pflegeheimkosten und wer letztlich die steigenden Gebühren finanzieren muss. Unser Augenmerk liegt dabei auf den finanziellen Aspekten von Pflegegraden, Sozialhilfeträgern und der allgemeinen Finanzierung von Pflegeheimen.
Pflegeheimkosten auf einem Allzeithoch
Die Kosten für Pflegeheime erreichen Jahr für Jahr neue Höchststände. Dies sorgt nicht nur für finanziellen Druck bei den betroffenen Personen und ihren Familien, sondern wirft auch Fragen auf: Wer kann sich die Kosten für ein Pflegeheim überhaupt noch leisten? Was sind die Auswirkungen dieser Preissteigerungen auf pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen?
Blick auf die Zahlen
Die konkreten Kosten für eine Unterbringung in einem Pflegeheim setzen sich aus verschiedenen Faktoren zusammen. Dazu gehören Kosten für Pflege und Betreuung, Unterkunft und Verpflegung sowie Investitionskosten für Instandhaltungsarbeiten. Der Eigenanteil, den die Pflegebedürftigen und deren Ehepartner aufbringen müssen, berechnet sich aus der Gesamtsumme dieser Kostenpositionen minus der erhaltene Pflegegeld. Sollten die eigenen finanziellen Mittel nicht ausreichen, kann ein Antrag beim zuständigen Sozialhilfeträger auf Heimkostenübernahme gestellt werden.
Wer muss zahlen?
Primär zahlt der pflegebedürftige Bewohner des Pflegeheims aus seinem Einkommen und Vermögen und gegebenenfalls mit Unterstützung seines Ehepartners. Wenn das eigene Vermögen verbraucht ist – sprich das ‚Gesparte‘ des Heimbewohners – wird überprüft, ob beispielsweise Immobilien verwertet werden müssen oder Kinder und andere Verwandte zu den pflegebedingten Kosten beitragen können. Seit dem 1. Januar 2020 betrifft dies nur Angehörige (Eltern oder Kinder) mit einem Jahreseinkommen von mehr als 100 000 Euro brutto.
Pflegegrade und ihre Kosten
Eine wichtige Voraussetzung für den Einzug in ein Pflegeheim ist der Nachweis eines Pflegegrads. Die Pflegekasse beteiligt sich dann an den Kosten, je nach Pflegegrad wird eine variable Summe an das Heim gezahlt. Dagegen müssen die Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Investitionen vom Heimbewohner selbst getragen werden.
Die Rolle der Sozialhilfeträger
Sozialhilfeträger spielen eine entscheidende Rolle, wenn die finanziellen Ressourcen der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen erschöpft sind. In dem Fall können sie beim zuständigen Sozialhilfeträger einen Antrag auf Heimkostenübernahme stellen. Der Sozialhilfeträger informiert dann über mögliche Ausnahmeregelungen und Hilfsangebote.
Wann lohnt sich ein Pflegeheim?
Die meisten Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen zögern den Auszug ins Pflegeheim hinaus und bestreben eine häusliche Pflege. Sie ist dank ambulanter Pflegedienste, die Hilfestellung bei der häuslichen Versorgung bieten, ein absoluter Anreiz. Allerdings empfiehlt es sich den Schritt ins Pflegeheim zu erwägen, sobald die 24/7 Unterstützung notwendig wird und die Pflege durch Angehörige zu einer Überforderung führt.
Zusammenfassung und Ratgeber
Die steigenden Kosten für Pflegeheime stellen eine erhebliche finanzielle Herausforderung dar. Es sollten im Vorfeld frühzeitig finanzielle Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, insbesondere was das Thema Eigentumsübertragung angeht. Hier ist die 10-Jahres-Frist (eine steuerrechtliche Regelung) besonders wichtig.
Die finanzielle Bereitschaft zur Pflege ist eine ernste Angelegenheit für pflegebedürftige Menschen und ihre Familien. Dennoch gibt es Hilfen und Unterstützungen, die in Anspruch genommen werden können. Bei Fragen zur Heimkostenfinanzierung ist der Sozialhilfeträger ein erster und wichtiger Ansprechpartner.
Quellenhinweis
Dieser Artikel basiert auf Informationen aus folgender Quelle: Wenn Pflege zu teuer wird