Pflege am Limit: Angehörige wehren sich gegen Kostenfalle!
Pflege am Limit: Angehörige wehren sich gegen Kostenfalle!
Die Finanzierung der sozialen Pflegeversicherung gerät zunehmend in den Fokus kritischer Diskussionen. Pflegende Angehörige wehren sich vehement gegen eine Finanzierung auf ihre Kosten und fordern stattdessen nachhaltige Maßnahmen zur Reform der Pflegefinanzierung. Ihr Motto: Pflegevollversicherung und weniger finanzielle Last für Angehörige.
Die Kontroverse um die Finanzierung der Pflegeversicherung
Im August 2024 veröffentlichte die Bundesregierung einen Bericht mit dem Titel „Zukunftssichere Finanzierung der sozialen Pflegeversicherung“. Dieser Bericht sollte als Grundlage für weitere Diskussionen über die nachhaltige Finanzierung der Pflege dienen. Aber der Bundesverband „wir pflegen e.V.“ äußerte erhebliche Bedenken über die Tauglichkeit des Berichts für die Entwicklung eines nachhaltigen, zukunftssicheren Finanzierungskonzepts.
Die Bedenken betrafen vor allem die Annahmen, welche den Modellrechnungen im Bericht zugrunde liegen. Der Bundesverband kritisiert, dass diese die bereits bestehenden Probleme des Mangels an professionellen Pflegeleistungen ignorieren und damit die unzumutbare Belastung pflegender Angehöriger auch in der Zukunft fortschreiben.
Pflegende Angehörige fordern nachhaltige und faire Pflegefinanzierung
Das Risiko einer Verschlechterung der Pflegeversorgung und gestiegene Gesundheits- und Armutsrisiken für pflegende Angehörige sind Anlass für den Bundesverband „wir pflegen e.V.“, nachhaltige Finanzierungslösungen zu fordern.
Die Organisation fordert eine umfassende Erfassung der gegenwärtigen Probleme der Unterversorgung mit Pflegeleistungen. Darüber hinaus wird eine umfängliche gesamtwirtschaftliche Betrachtung gefordert, die nicht nur die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die Gesundheitskosten, sondern auch die Sozialausgaben für die Grundsicherung berücksichtigt. Das Ziel: Ein tragfähiges Konzept für bedarfsgerechte Pflege und eine minimale Belastung für pflegende Angehörige.
Vollversicherung als Gegenentwurf zur Teilversicherung
Notburga Ott, ein Mitglied des Vorstands von „wir pflegen e.V.“, sieht in der Teilversicherung lediglich eine Verlängerung des gegenwärtigen Problems. Ihrer Meinung nach wird das finanzielle Risiko zukünftig ungleich verteilt und somit ein hohes Armutsrisiko für die Pflegebedürftigen forciert. Die einzige Lösung wäre eine Pflegevollversicherung, welche den Pflegebedürftigen die notwendige Versorgung garantiert und dazu auch die pflegenden Angehörigen angemessen entlohnt.
Forderungen an eine zukünftige Pflegeversicherung
Verglichen mit den Modellideen des Berichts der Bundesregierung, fordert „wir pflegen e.V.“ also eine umfassendere, gerechtere Lösung: eine solidarische, staatlich organisierte Vollversicherung. Die Organisation unterstützt zudem die Idee, alle Einkommen und nicht nur die Löhne für zukünftige Beitragszahlungen zu berücksichtigen. Sie befürwortet die Zusammenführung der privaten und gesetzlichen Pflegeversicherung zur Schaffung einer einheitlichen Struktur.
Für genauere Informationen können Sie den Bericht der Bundesregierung zur Pflegeversicherung und die Stellungnahme des Bundesverbands „wir pflegen e.V.“ unter den folgenden Links einsehen:
Stellungnahme „wir pflegen e.V.“
Fazit
Der Bundesverband „wir pflegen e.V.“ liegt in einem kontinuierlichen Streit mit der Bundesregierung über die Finanzierung der sozialen Pflegeversicherung. Trotz der Veröffentlichung eines Berichts der Bundesregierung bleiben die Bedenken von Pflegenden und ihren Angehörigen bestehen und die Forderung nach einer fairen, nachhaltigen Lösung hallt weiter: Eine Vollversicherung für Pflegebedürftige und ihre pflegenden Angehörigen, statt eine Finanzierung der Pflege auf Kosten der Unterstützenden.
Quelle: Presseportal.de