Vom Verdacht zur Klarheit: Die 11 Anzeichen zur Früherkennung von Demenz

Mit zunehmendem Alter verändert sich das Gedächtnis – gelegentliche Vergesslichkeit ist dabei völlig normal. Wenn jedoch Orientierung, Sprache oder Alltagsfähigkeiten deutlich nachlassen, kann eine beginnende Demenz dahinterstecken. Eine frühe Abklärung ist entscheidend, um rechtzeitig Unterstützung zu erhalten, den Verlauf positiv zu beeinflussen und die Selbstständigkeit möglichst lange zu bewahren.
11 typische Warnsignale für Demenz (nach der Deutschen Alzheimer Gesellschaft):
1. Gedächtnisstörungen
Häufiges Vergessen von Terminen und Ereignissen oder Gespräche, die später nicht mehr erinnert werden können.
2. Probleme bei Alltagsaufgaben
Einst gewohnte Tätigkeiten – z. B. im Haushalt, bei der Bedienung von Geräten oder bei finanziellen Aufgaben – fallen zunehmend schwer.
3. Sprachprobleme
Wörter fehlen, werden verwechselt oder es fällt schwer, einen Gedanken in Worte zu fassen.
4. Orientierungsprobleme
Schwierigkeiten mit räumlicher oder zeitlicher Orientierung – etwa nicht mehr wissen, welcher Tag oder welches Jahr gerade ist.
5. Probleme mit Überblick und Planung
Schwierigkeiten, mehrere Schritte zu organisieren oder komplexe Abläufe zu koordinieren.
6. Schlechtes Urteilsvermögen
Fehlentscheidungen, etwa im Umgang mit Geld oder anderen wichtigen Angelegenheiten, die früher keine Probleme bereiteten.
7. Verlegen von Gegenständen
Dinge werden an ungewöhnliche Orte gelegt, und der Weg, wie man sie zurückgelegt hat, ist nicht mehr nachvollziehbar.
8. Veränderungen von Stimmung oder Verhalten
Stimmungswechsel, Reizbarkeit, Rückzug, Apathie oder andere untypische Verhaltensänderungen.
9. Sozialer Rückzug
Wegfall von Interessen, Aktivitäten oder sozialem Engagement, das früher wichtig war.
10. Probleme mit räumlicher Wahrnehmung
Schwierigkeiten, Entfernungen, Formen oder bekannte Umgebungen richtig einzuschätzen.
11. Gesprächen nicht mehr folgen können
Es fällt zunehmend schwerer, dem Verlauf eines Gesprächs zu folgen oder Inhalte zu verstehen.
Früh erkannt, besser begleitet – was jetzt zu tun ist
Wenn sich erste Anzeichen einer Demenz zeigen, hilft es, aufmerksam zu bleiben und früh zu handeln. Beobachtungen sollten ernst genommen, aber ohne vorschnelle Schlüsse betrachtet werden. Ein offenes Gespräch und eine ärztliche Abklärung schaffen Klarheit und entlasten alle Beteiligten.
Beobachten und dokumentieren:
Notieren, welche Veränderungen wann und wie oft auftreten. Dies hilft Ärztinnen und Ärzten bei der Einschätzung.
Gespräch suchen:
Offen über die Beobachtungen sprechen – mit Angehörigen, Freunden oder einer vertrauten Betreuungsperson.
Ärztliche Abklärung veranlassen:
Der erste Ansprechpartner ist die Hausärztin oder der Hausarzt. Sie können Tests durchführen und ggf. an eine Fachärztin oder einen Facharzt für Neurologie oder Psychiatrie überweisen.
Frühe Unterstützung nutzen:
Je früher Beratung und Hilfen in Anspruch genommen werden, desto besser. Pflegestützpunkte, Gedächtnisambulanzen und Alzheimer-Gesellschaften bieten Informationen, Tests und Unterstützung für Betroffene und Angehörige.
Alltag anpassen und aktiv bleiben:
Strukturierte Tagesabläufe, Gedächtnistraining, soziale Kontakte und Bewegung können helfen, den Verlauf zu verlangsamen. Digitale Hilfen – etwa Erinnerungssysteme oder seniorengerechte Apps wie die Media4Care Senioren & Angehörigen App – unterstützen im Alltag und fördern die geistige Aktivität.
Demenz verändert vieles, für die betroffene Person ebenso wie für die Menschen im Umfeld. Umso wichtiger ist es, erste Anzeichen ernst zu nehmen und frühzeitig Unterstützung zu suchen. Eine klare Diagnose kann entlasten und hilft, den Alltag besser zu gestalten. Mit Geduld, Struktur und liebevoller Begleitung lässt sich viel Lebensqualität erhalten.
Weiterführende Informationen zum Thema gibt es u.a. bei der Deutschen Alzheimer Gesellschaft.