Die fälschlicherweise benannte „Weglauftendenz“ meint eigentlich: Hinlauftendenz.
Die Hinlauftendenz bezeichnet ein Phänomen, das bei Personen mit einer Demenz zu beobachten ist. Demenzkranke haben den Drang, eine Tätigkeit, wie z.B. das Abholen des Kindes oder den Gang zur Arbeit, zu erledigen. Diese Tätigkeit hat jedoch in der Vergangenheit stattgefunden und steht objektiv nicht in Zusammenhang mit der Gegenwart. Das wiederum äußert sich in einer Unruhe, dem Verlassen oder Betreten von Räumlichkeiten oder Orten. Meist verliert die Person dann jedoch die Orientierung oder kann Gefahren nicht richtig einschätzen. So können sich Menschen mit Hinlauftendenz immer wieder in für sie und andere gefährliche Situationen begeben.
Früher wurde die Hinlauftendenz auch Weglauftendenz genannt.
Schützen kann man Menschen mit Hinlauftendenz, indem man bspw. Namensschilder und Adresse in Kleidung, Taschen oder Geldbeutel einnäht oder hinterlegt. In Heimen gibt es technische Hilfsmittel für Menschen mit Hinlauftendenz. Wenn die Person eine motorische Unruhe zeigt, ist es ratsam, diese beispielsweise bei einem Spaziergang zu begleiten. Auch sinnvolle Aufgaben und das Eingebundensein in die Alltagsaktivitäten lässt sie eventuell ihre ursprüngliche Erledigung vergessen.
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