Hallo zusammen,
ich pflege seit einiger Zeit meine Mutter, die an Demenz leidet. Es ist wirklich anstrengend, und ich merke, dass ich selbst oft an meine Grenzen komme. Ich liebe meine Mutter sehr, aber manchmal fühle ich mich einfach überfordert und weiß nicht, wie ich meine eigene psychische Gesundheit schützen kann. Habt ihr Tipps, wie ich stark bleiben kann, ohne dabei selbst auszubrennen?
Danke für eure Unterstützung!
Hallo Sabine,
herzlich willkommen im Forum! Es ist ganz natürlich, dass du dich manchmal überfordert fühlst – die Pflege eines geliebten Menschen, besonders bei einer Erkrankung wie Demenz, ist unglaublich herausfordernd. Es ist wichtig, dass du nicht nur auf deine Mutter, sondern auch auf dich selbst achtest.
Ein erster Schritt ist, dir bewusst Pausen zu gönnen. Auch kurze Momente der Ruhe, in denen du dich bewusst entspannst, können Wunder wirken. Das kann eine Tasse Tee in Ruhe sein, ein kurzer Spaziergang oder einfach ein paar Minuten, in denen du tief durchatmest und dich auf dich selbst konzentrierst.
Es könnte auch helfen, regelmäßig etwas zu tun, das dir Freude bereitet und dich auf andere Gedanken bringt – ob das ein Hobby ist, Zeit mit Freunden oder einfach mal ein guter Film. Versuche, solche „Auszeiten“ fest in deinen Alltag einzuplanen.
Darüber hinaus ist es wichtig, sich Unterstützung zu holen. Es gibt viele Angebote für pflegende Angehörige, wie Selbsthilfegruppen oder Beratungsstellen, die dir helfen können, dich weniger allein zu fühlen und Strategien zu entwickeln, um besser mit der Belastung umzugehen.
Liebe Grüße,
Lena
Danke, Lena. Das mit den Pausen klingt gut, aber manchmal habe ich das Gefühl, dass ich kaum Zeit für mich finde, weil meine Mutter so viel Aufmerksamkeit braucht. Gibt es Möglichkeiten, mehr Zeit für mich zu schaffen, ohne dass ich ein schlechtes Gewissen habe?
Hallo Sabine,
ich kann gut nachvollziehen, dass du dich manchmal hin- und hergerissen fühlst. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass du nur dann gut für deine Mutter sorgen kannst, wenn es dir selbst gut geht. Das bedeutet, dass Pausen und Zeit für dich kein Luxus sind, sondern eine Notwendigkeit.
Um mehr Zeit für dich zu schaffen, könntest du überlegen, ob es Möglichkeiten gibt, die Pflege zeitweise abzugeben. Das kann durch die Unterstützung von professionellen Pflegediensten oder durch Angebote wie die Tagespflege geschehen. Auch Angehörige, Freunde oder Nachbarn könnten vielleicht hin und wieder einspringen, um dir etwas Zeit zu verschaffen.
Ein weiterer Punkt ist, das schlechte Gewissen zu hinterfragen. Es ist vollkommen in Ordnung, eigene Bedürfnisse zu haben und diesen Raum zu geben. Oft hilft es, sich bewusst zu machen, dass deine Mutter davon profitiert, wenn du ausgeglichener und kraftvoller bist.
Falls es für dich schwierig ist, solche Entlastungen anzunehmen, könntest du dich an eine Beratungsstelle wenden, die dir dabei hilft, deine Möglichkeiten zu sortieren und dir Unterstützung bei der Umsetzung bietet.
Liebe Grüße,
Lena
Das macht Sinn, Lena. Vielleicht sollte ich wirklich mal nach einer Tagespflege Ausschau halten. Gibt es noch etwas, was ich tun kann, um den ständigen Stress besser zu bewältigen?
Hallo Sabine,
das klingt nach einem guten Plan. Neben den Entlastungsmöglichkeiten gibt es auch einige Techniken, die dir helfen können, besser mit Stress umzugehen.
Achtsamkeit und Entspannungstechniken wie Meditation, progressive Muskelentspannung oder Atemübungen können dir helfen, auch in stressigen Situationen ruhiger zu bleiben. Es gibt viele Apps und Online-Angebote, die dich dabei unterstützen können, diese Techniken in deinen Alltag zu integrieren.
Außerdem ist es wichtig, mit jemandem über deine Gefühle und Sorgen zu sprechen. Ob das eine gute Freundin, ein Familienmitglied oder ein Therapeut ist – das Aussprechen deiner Gedanken kann eine große Erleichterung sein.
Manchmal hilft es auch, kleine Rituale zu entwickeln, die dir Sicherheit und Ruhe geben – sei es ein abendliches Tagebuch, in dem du die positiven Momente des Tages festhältst, oder eine feste Morgenroutine, die dir einen guten Start in den Tag ermöglicht.
Denke daran, dass es in Ordnung ist, um Hilfe zu bitten und für dich selbst zu sorgen. Du leistest jeden Tag Großartiges, und es ist wichtig, dass du dabei nicht auf der Strecke bleibst.
Liebe Grüße,
Lena
Vielen Dank, Lena. Ich werde mir diese Tipps zu Herzen nehmen und schauen, was ich umsetzen kann. Es hilft mir sehr, hier jemanden zu haben, der mich versteht.
Gern geschehen, Sabine. Du machst das wirklich toll, und es ist schön zu sehen, dass du dir Unterstützung suchst. Wenn du noch weitere Fragen hast oder einfach mal jemanden zum Reden brauchst, bin ich hier.
Liebe Grüße,
Lena
